Kragen und Dienstgrade der Soldaten der Roten Armee vor 1943

Militär

Nach der Machtübernahme der Bolschewiki begann der Wiederaufbau ziviler und militärischer Strukturen. Dieser dauerte lange und war mit Schwierigkeiten verbunden. Auch der brutale Bürgerkrieg, begleitet von Interventionen, hatte Auswirkungen. Die bolschewistische Armee bestand ausschließlich aus Freiwilligen. Die militärischen Dienstgrade der Roten Armee waren bis 1943 nicht streng systematisiert und wurden regelmäßig geändert. Die Abzeichen der Roten Armee existierten jedoch weiterhin und waren obligatorisch.

Was sind Knopflöcher?

Knopflöcher sind hauptsächlich gepaarte Abzeichen der Roten Arbeiter- und Bauernarmee (RKKA). Sie wurden aus Stoff gefertigt und an den Kragen von Uniformen genäht. Sie dienten zur Kennzeichnung von Rang, Titel und Position von Militär- und Beamten. Es gab zwei Arten von Abzeichen:

  1. Alltag (mehrfarbig) und Feld (dunkelgrün). Die Knopflöcher bestanden aus Streifen mit einem Emblem und Stoffkanten in verschiedenen Farben, je nach Armee.
  2. Für Führungs- und Führungspersonal. Aufgenähte, mit Goldstickereien umrandete Embleme galten als Auszeichnung.

Die aufgenähten Bilder bestanden aus Messing. Die meisten wurden später mit rotem Email oder Khaki bemalt. In besonderen Fällen wurde eine Versilberung oder Vergoldung angebracht.

Die Kragenspiegel der verschiedenen Dienstgrade der Roten Armee vor 1943 wurden regelmäßig geringfügig verändert. Dies betraf vor allem das Herstellungsmaterial. Ständig wurde versucht, es billiger zu machen, um den Staatshaushalt zu schonen. Manchmal änderte sich auch die Form. Anhand der Farbgebung konnte jedoch genau bestimmt werden, zu welcher Truppeneinheit die Uniform gehörte.

Wer hat es getragen?

In Friedenszeiten erhielten die Soldaten der Roten Armee Uniformen mit alltagsfarbenen Schultergurten. Am 1. August 1941 wurden jedoch mit Befehl Nr. 253 des Volkskommissariats für Verteidigung der UdSSR Feldschultergurte in Schutzfarbe eingeführt. Mit Ausbruch der Feindseligkeiten entsprachen nur die Uniformen der Reservesoldaten vollständig dem etablierten Modell, da sie im Voraus vorbereitet worden waren. Die Umstellung auf neue Schultergurte bei aktiven Soldaten der Roten Armee erfolgte schrittweise.

Die Feldabzeichen der Roten Armee waren grün. Allerdings wurden auf den Streifen je nach Dienstgrad des Militärangehörigen bestimmte Embleme verwendet. Dabei handelte es sich um verschiedene Symbole und geometrische Figuren.

Der Ersatz alltäglicher Kragenspiegel durch Feldspiegel des etablierten Musters erfolgte, soweit möglich, sozusagen chaotisch. Gemischte Varianten waren weit verbreitet. Unter den Bedingungen militärischer Aktionen führte dies zu Schwierigkeiten. Viele lehnten die Neuerungen ab, da eine einheitliche Farbe keine sofortige Erkennung des Kommandanten im Gefecht ermöglichte.

Größen der Insignien

Die in der Roten Armee bis 1943 verwendeten Kragenspiegel hatten unterschiedliche Formen und Größen. Ihre Parameter variierten je nach Kleidung, an der sie befestigt waren:

  1. Für Dienstjacken und -tuniken wurden sie in Form eines Parallelogramms gefertigt. Der breite Teil betrug zusammen mit der Kante 325 mm, der schmalere Teil erreichte 100 mm.
  2. Die Knopflöcher für Mäntel wurden in Form einer Raute gefertigt. Die größere Diagonale betrug 110 mm, die kleinere erreichte 90 mm. Eine Seite der Raute war zusammen mit der Kante 65 mm breit.
  3. Auch bei den Uniformen der Generäle waren die Knopflöcher rautenförmig. Die Länge der größeren Diagonale betrug 110 mm, die der kleineren 75 mm. Eine Seite der Raute war inklusive Rand 61 mm lang. Die Mäntel der Generäle trugen markante Streifen in großen Größen von 115 x 85 mm. Die Länge der Seite mit dem Rand betrug 65 mm.

Man kann den Schluss ziehen, dass sich die Größe der Streifen für gewöhnliche Soldaten der Roten Armee und Generäle geringfügig unterschieden. Die Uniform spielte jedoch eine entscheidende Rolle bei der schnellen Bestimmung des Dienstgrads eines Soldaten. Erst dann richtete sich die Aufmerksamkeit auf Embleme und Insignien.

Kragenabzeichen der Truppenteile der Roten Armee, Modell 1936-1942
1. Panzertruppen. 2. Militärtechnisches Personal aller Teilstreitkräfte. 3. Luftwaffe. 4. Eisenbahntruppen. 5. Artillerie und Artillerieeinheiten anderer Teilstreitkräfte. 6. Kraftfahrzeugeinheiten und -fahrer aller Teilstreitkräfte. 7. Signaltruppen und Signalwärter aller Teilstreitkräfte. 8. Ingenieurtruppen. 9. Militärisches Sanitätspersonal aller Teilstreitkräfte. 10. Militärisches Veterinärpersonal aller Teilstreitkräfte (Emblem ist im Gegensatz zum gelben Sanitätspersonal weiß). 11. Chemische Truppen und chemische Einheiten aller Teilstreitkräfte. 12. Pioniereinheiten und Pioniereinheiten aller Teilstreitkräfte. 13. Militärmusiker aller Teilstreitkräfte. 14. Militärisches Wirtschafts- und Verwaltungspersonal aller Teilstreitkräfte. 15. Militärisches juristisches Personal aller Teilstreitkräfte. 16 – Pontoneinheiten und Unterabteilungen der Pioniertruppen. 17 – Elektrotechnische Einheiten und Unterabteilungen der Pioniertruppen.

Methoden zur Anbringung an das Formular

Die Knopflöcher waren ein separates Element der Uniform der Roten Armee. Nach ihrer Herstellung wurden sie auf die Militärausrüstung genäht. Es gibt verschiedene bekannte Befestigungsmöglichkeiten. Die erste Methode ist das Umschlagen. Der Aufnäher wurde so positioniert, dass die unbesäumte Seite in den Knopflöchern unter den Kragen gesteckt werden konnte. Erst dann wurde er angenäht.

Die zweite Methode ist das Nähen. Dazu wurde die unbesäumte Kante des Knopflochs in den Kragen gesteckt. Der restliche Teil wurde oben ausgebreitet und dann angenäht. Die dritte Methode ist oberflächlich. Das Knopfloch wurde vollständig am Kragen entlang der Kante platziert und sorgfältig von allen Seiten vernäht.

Militärische Dienstgrade auf Schultergurten

Der Zweck der Knopflöcher bestand darin, die Positionen und Dienstgrade des Militärpersonals klar und genau bestimmen zu können. Gemäß der Norm war das Feld einfarbig und dreiseitig eingefasst. Symbole und geometrische Figuren wurden entsprechend den Dienstgraden angebracht. Die Knopflöcher gewöhnlicher Soldaten der Roten Armee bestanden aus Streifen ohne Abzeichen.

Die militärischen Dienstgrade der Unteroffiziere und des Kommandostabs waren als Erkennungszeichen gleichschenklige Dreiecke. Eine Seite war 10 mm lang. Je höher der Dienstgrad des Soldaten, desto mehr Dreiecke befanden sich auf dem Knopflochfeld. Ein Dreieck zeigte an, dass die Uniform einem Unteroffizier (Truppführer) gehörte. Zwei Dreiecke waren an den Knopflöchern eines Unteroffiziers (Unterzugführer) angebracht. Wenn der Streifen drei Objekte hatte, gehörte er einem Sergeant Major, inoffiziell „Säge“ genannt. Diesen Namen erhielt er aufgrund der geometrischen Figuren mit der Spitze nach oben, die an diesen Waffentyp erinnerten.

Der militärische Rang des mittleren Kommando- und Führungsstabes wurde durch eine hervorstehende geometrische Figur ähnlich einem Quadrat bestimmt. Inoffiziell wurde es "Würfel" oder "Kubar" genannt. Die Länge einer Seite betrug 10 mm.

Ein Kästchen auf dem Streifen zeigte an, dass die Uniform einem Juniorleutnant (untergeordneter Militärtechniker) gehörte. Befanden sich zwei Kästchen auf dem Streifen, bedeutete dies, dass der militärische Dienstgrad Leutnant war. Dies entsprach mehreren militärischen Positionen: Junior-Politischer Führer, Militärtechniker, Quartiermeistertechniker zweiten Ranges, Militärsanitäter, Junior-Militäranwalt.

An den Kragenspiegeln eines Oberleutnants waren drei Quadrate angebracht. Je nach Dienstzuständigkeit entsprach dies einem politischen Führer, einem Militärtechniker und Techniker-Quartiermeister ersten Ranges, einem leitenden Militärsanitäter und einem Militäranwalt.

Die markanten Insignien auf den Kragenspiegeln der höheren Offiziere und des Kommandostabes wurden als Rechtecke dargestellt, die inoffiziell als „Schläfer“ bezeichnet wurden. Die Größe war streng festgelegt und betrug 16 x 7 mm. Die Anzahl der geometrischen Figuren war wie folgt:

  1. Auf den Kragenspiegeln befand sich ein Rechteck, das dem Rang eines Hauptmanns entsprach. Dies implizierte mehrere militärische Positionen: hochrangiger politischer Führer, Militäringenieur, Quartiermeister dritten Ranges, Militärarzt, hochrangiger Militäranwalt.
  2. Das Vorhandensein von zwei Rechtecken zeigte an, dass die Uniform einem Major gehörte. Entsprechend den beruflichen Verantwortlichkeiten - Bataillonskommissar, Militäringenieur, Quartiermeister, Militärarzt, Militäranwalt zweiten Ranges.
  3. An den Schulterklappen eines Oberstleutnants (Oberster Bataillonskommissar, Militäringenieur, Quartiermeister, Militärarzt, Militäranwalt ersten Ranges) waren drei Rechtecke befestigt.
  4. Wenn an den Schultergurten 4 „Schläfer“ befestigt waren, handelte es sich um einen Oberst (Regimentskommissar).

Die Erkennungszeichen des obersten Kommando- und Führungsstabes waren Rauten und Sterne. Die größere Diagonale betrug 17 mm, die kleinere 8 mm. Eine geometrische Figur kennzeichnete den Brigadekommandeur. Je nach Position entsprach sie dem Kommissar, Ingenieur, Quartiermeister, Arzt, Tierarzt und Anwalt der Brigade.

Zwei Rauten kennzeichneten den Rang eines Divisionskommandeurs. Sie waren an den Kragenspiegeln des Kommissars, Ingenieurs, Quartiermeisters, Arztes und Anwalts der sowjetischen Armee angebracht. Drei Rauten waren das Erkennungszeichen eines Korpskommandeurs. Sie entsprachen Positionen wie Kommissar, Ingenieur, Quartiermeister, Arzt, Tierarzt und Korpsanwalt. Vier geometrische Figuren zierten die Streifen der Uniform von Kommandeuren zweiten Ranges, die die Positionen eines Armeekommissars zweiten Ranges, eines Armeeingenieurs, Quartiermeisters, Arztes, Tierarztes und Anwalts innehatten.

Wenn im Knopfloch vier Rauten und ein goldener Stern kombiniert sind, kann man sagen, dass die Uniform einem Kommandeur ersten Ranges (Armeekommissar ersten Ranges) gehört. Ein großer goldener Stern war am Knopfloch eines Marschalls der Sowjetunion angebracht.

Auch zivile Angestellte (NKWD, Polizei, Eisenbahn, Zivilluftfahrt) verwendeten Knopflöcher als Abzeichen. Ab 1943 wurden auch Schultergurte eingeführt. Das System der Dienstgrade und Streifen in jedem Ministerium und jeder Abteilung hatte jedoch seine eigenen Besonderheiten.

Video

Stylisten für Kleidung
Einen Kommentar hinzufügen

Kleider

Röcke

Zubehör