Die Kopfbedeckungen der Soldaten vor dem Krieg dienten unterschiedlichen Zwecken. Sogar der militärische Rang und die Teilstreitkraft ließen sich anhand der Mütze erkennen. Besonders beliebt war damals die spitze Budenowka-Mütze, die Kopfbedeckung der Soldaten der legendären Roten Armee. Nach ihrem Aufkommen im jungen kommunistischen Staat wurde sie zum Symbol der Freiheit und des revolutionären Kampfes.
Beschreibung des Zubehörs
Die Budenowka als militärische Kopfbedeckung hat eine interessante Geschichte. Sie wurde erstmals im Herbst 1918 von den Soldaten der Roten Armee in Iwanowo-Wosnessensk getragen. In seiner Form ähnelt die Budenovka einem altrussischen spitzen Heldenhelm mit konischer Form. Die Basis der Mütze besteht aus sechs zusammengenähten kugelförmigen Dreiecken. Die Oberseite der Mütze endet mit einer runden Stoffauflage mit einem Durchmesser von 2 cm. Das Material bestand aus dickem Stoff mit Baumwollfutter zur Isolierung. An der Vorderseite der Budenowka war ein ovaler Schirm angebracht, auf den ein Rückenteil mit dreieckigem Ausschnitt aufgenäht war. Im Winter wurde es geöffnet und schützte den Hals der Soldaten vor Wind, Niederschlag und Kälte. Im Sommer wurde es hochgezogen und mit speziellen Knöpfen an der Rückseite der Mütze befestigt.
Das Emblem unterschied die Kopfbedeckung der Rotarmisten von denen anderer Länder: ein scharlachroter Stern mit schwarzem Rand. Der Durchmesser des Kreises um den fünfzackigen Stern betrug ursprünglich 8,8 cm, später 10,5 cm. Nicht alle Sterne waren rot: Die Farbe des Emblems hing von der jeweiligen Truppengattung ab.
| Name der Truppen | Farben |
| Infanterietruppen | Purpurrot |
| Artillerie | Orange |
| Kavalleriedivisionen | Blau |
| Panzertruppen | Rot |
| Flieger | Himmelblau |
| Grenztruppen | Grün |
| Pioniereinheiten | Stahl |
| Technische Einheiten | Schwarz |
Über dem Stern war eine Kokarde mit Pflug und Hammer angebracht. Später wurde sie durch das Emblem der Arbeiter- und Bauerngewerkschaft – Hammer und Sichel – ersetzt.
Von wem und wann wurde es entwickelt?
In der ersten Zeit nach der Revolution trugen die Soldaten der Roten Armee wie auch ihre Kameraden die Uniform der zaristischen Armee, deren Abzeichen abgerissen waren. Die bolschewistische Regierung musste ihre eigene Militärausrüstung herstellen. Die neue Uniform wurde 1919 auf Anordnung des Revolutionären Militärrats der Sowjetunion unter der Nummer 116 genehmigt. Sie bestand aus einem Stoffmantel, einem Tunikahemd, Bastschuhen aus Leder und einer Kopfbedeckung.
Es ist nicht genau geklärt, ob die Budenowka speziell für die Rote Armee entwickelt wurde oder ob die Sowjetregierung das Modell von 1915 für die Parade der zaristischen Armee in Berlin verwendete. Dokumente, die diese Version bestätigen, wurden bisher nicht gefunden. Es ist jedoch dokumentiert, dass das Militärkommissariat einen Wettbewerb zur Gestaltung einer originellen Uniform für Soldaten der Roten Armee ausgeschrieben hat. Die Künstler Boris Kustodiew, Wassili Wasnezow und Michail Jesutschewski arbeiteten an den Entwürfen der sowjetischen Militäruniform.
Das Ergebnis der Arbeit war ein Helm, dessen Aussehen der altrussischen konischen Jerichonka mit Kettenhemd-Brünnungen ähnelte, die bis zu den Schultern reichten. Diese Ähnlichkeit gab der Kopfbedeckung der Rotarmisten den ursprünglichen Namen – Bogatyrka. In den europäischen Armeen gab es keine Entsprechung zur Stoffmütze.
Der militärische Weg
Nachdem er die Uniform der Armee von Semyon Budyonny übernommen hatte, wurde der Kopfschmuck Budenovka genannt. Der neue Name setzte sich durch, wurde ein geläufiger Begriff und fand Eingang in die Wörterbücher der russischen Sprache. Zwar wurde die Budenovka in der Division von Wassili Tschapajew und in der Armee von Michail Frunse auf ihre eigene Weise genannt – Frunzevka.
Im Sommer 1922 erschien eine leichtere Version der Mütze aus hellgrauem Baumwollstoff. Einige Jahre später wurde dieser Helm durch Schirmmützen und Feldmützen ersetzt, und die Winter-Budenowkas blieben mit ihrer abgerundeten Form erhalten. Bei der Polizei gab es Modifikationen der Budenowka bis in die 1940er Jahre.
Die grauen Helme der Tschekisten waren mit kastanienbraunen Sternen gekennzeichnet. Nachdem die Budenowka die turbulenten Jahre des Bürgerkriegs überstanden hatte, blieb sie bis zum Beginn des Großen Vaterländischen Krieges in der Roten Armee.
Neben dem Namen des Kopfschmucks gab es auch humorvolle Spitznamen dafür:
- „Blitzableiter“ oder „Gehirnableiter“ – wegen der spitzen Spitze, die sich wie eine Antenne nach oben erstreckt;
- „Hello-Goodbye“ ist ein Modell eines Leichthelms mit zwei Visieren (über der Stirn und am Hinterkopf).
Im Fernen Osten wurde die spitze Spitze der Mütze oft mit den Vulkanen Kamtschatkas verglichen. „Unser empörter Geist kocht“, scherzten die Kommandeure über die Soldaten und sagten, dass Dampf aus der Stoffspitze ströme, wenn sie „Internationale“ sangen.
Gründe für die Weigerung, Budenovka in der Armee zu tragen
Der junge Sowjetstaat musste eine Uniform schaffen, die sich von der zaristischen Uniform und den Uniformen ausländischer Armeen unterschied. Die Kopfbedeckung wurde sorgfältig entworfen und erfüllte diese Anforderungen, doch die weiche Stoffoberfläche schützte die Köpfe der Soldaten im Schützengraben im Gegensatz zum Helm nicht. In den heißen Sommermonaten drückte der Helm auf den Kopf und verursachte Schmerzen. Bei Bewegungen fiel die Budenowka oft über die Augen und verursachte Unbehagen. Militärische Operationen während des Finnischen Krieges zeigten, dass Stoffhüte Wärme nicht gut speichern. Daher wurde die Budenowka im Sommer 1940 auf Anordnung des Volksverteidigungskommissars durch eine Mütze mit Ohrenklappen ersetzt. In vielen Militäreinheiten, Sonderschulen und Partisanenabteilungen wurde die Budenowka jedoch in den ersten Kriegsjahren weiterhin getragen.
Eine Spur in der Geschichte
Die Budenowka war nicht nur eine Kopfbedeckung für die Soldaten der Roten Armee. Sie wurde zu einem Sinnbild des neuen sozialistischen Lebens, zu einem Symbol der tapferen Armee, die den Arbeitern und Bauern die Freiheit brachte. Der rote Stern verlieh der Kopfbedeckung eine besondere Bedeutung. Er war auch auf der Flagge und dem Wappen des Landes zu sehen und diente als Erkennungszeichen für Flugzeuge und Flugzeuge. Der fünfzackige Stern symbolisierte die Einheit des Proletariats aller Länder. Die rote Farbe war ein Symbol der proletarischen Befreiungsrevolution und brachte der Menschheit Freiheit.
In den 1950er Jahren, nach dem Sieg der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg, erlangte der Kopfschmuck eine besonders romantische Aura. Die Budenowka wurde auf Postkarten, Buchillustrationen und Plakaten abgebildet und betonte den Sieg der Sowjetunion über die faschistischen Invasoren.
Der Kopfschmuck wurde zu einem unverzichtbaren Souvenir für Ausländer und Sammlerstück. Keine Theaterproduktion über die Ereignisse des Bürgerkriegs konnte ohne das Attribut der Roten Armee auskommen. Budenovka war in populären Filmen über die Revolution und die militärischen Ereignisse der 20er Jahre auf der Kinoleinwand zu sehen.
Welchen Platz nimmt es in der modernen Mode ein?
Nach dem Krieg wurde die Budenovka-Mütze zu einem beliebten Kleidungsstück für Kinder. Warme Helme, die Kopf und Hals bedeckten, wurden von Jungen im Vorschul- und Grundschulalter getragen. Die Kopfbedeckungen waren stets mit einem roten Stern verziert. Im 21. Jahrhundert ist der militaristische Kleidungsstil zu einem der Trends geworden. Stilisierte Militärkopfbedeckungen werden nicht nur von Männern, sondern auch von jungen Mädchen gerne getragen. Eine aus warmer Wolle gestrickte Budenovka sieht stilvoll und modisch aus. Oft sind die Mützen mit norwegischen Ornamenten, Strickmustern und Fellstücken verziert. Bevorzugt werden gestrickte Helmvarianten mit niedrigem Oberteil, Hinterkopfimitation und verlängerten Ohren.
Filzhüte für russische Bäder werden in Form einer Budenowka hergestellt und schützen den Kopf vor den hohen Temperaturen im Dampfbad. Anstelle von Sternen ist diese Hutvariante mit humorvollen Inschriften, Wünschen oder Zeichnungen verziert. Russische Fans kommen oft in Budenowkas zu Sportwettkämpfen.
Auch Militärmunition vergangener Jahre nimmt in den Regalen der Antiquitätenläden einen Ehrenplatz ein. Gegenstände, die Zeugen großer Ereignisse waren, ziehen nicht nur Historiker an, sondern auch Menschen, die Traditionen, die Kultur ihres Volkes, die revolutionäre und militärische Vergangenheit ehren. Budenowkas sind Exponate privater Sammlungen, Innendekoration und ein originelles Geschenk. Der Helm der Roten Armee mit Stern ist das beliebteste Souvenir ausländischer Touristen in Russland.
Video




















